Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
171
Edith Maryon to Rudolf Steiner
Sculptor's studio, Goetheanum
Dornach near Basel
[presumably after September 27, 1923]
Saturday
Dear and honored teacher,
Everything here revolves around the blasting. Today there was a mighty explosion because the whole wall was blown up from east to north, along with the magazine floor. Everything went well, the floor gently sank down - like the lid of a cake - and did not splinter into many stones, as had been feared. Every effort is being made to prepare the other half for Monday evening, otherwise we will have to wait until Wednesday because the blaster is traveling on Tuesday. Then we will probably be finished with the main thing, otherwise there are only small things to be cleared away.
Kemper sprained his foot on the first day. Just after the signal was given, Daffi raced towards the construction site with Markus [Aisenpreis], and he [Kemper] had to jump and chase her away; in doing so, he sprained his foot and is still in bed. It's strange that among the many women in the de Jaager house, none of them made it their duty to keep the children out of danger. After this experience, however, they are now taking a somewhat stricter approach.
The very welcome letter has just arrived. I had some hope for Wachsmuth and am glad that he discovered the sleeper coupe; that certainly made the trip a lot easier. It was really a bad constellation this time. I am very happy that the first public lecture went well, and I think a lot about tonight and send the best thoughts.
The day before yesterday, the children hung up all of Paul's pictures and drawings at school and then had a nice party for him there yesterday. The three teachers spoke. Afterwards, the party was in Basel; I was told that it was nice.
Now Bauer is taking the letter to the post office and would like to send a greeting.
I send my best wishes for Sunday.
I hope you have a good, safe journey back, with another sleeper compartment, which I hope will be on Thursday.
Best regards
Edith Maryon
171
Edith Maryon an Rudolf Steiner
Bildhauer Atelier Goetheanum
Dornach bei Basel
[vermutlich nach dem 27. September 1923]
Samstag
Sehr verehrter lieber Lehrer,
alles hier dreht sich um die Sprengungen. Heute hatte es einen mächtigen Schuß gegeben, weil man die ganze Mauer von Ost nach Norden gesprengt hat, samt dem Magazin-Boden. Alles ist gut gegangen, der Boden hat sich sanft niedergesenkt - so wie der Deckel eines Kuchens - und hat sich nicht zersplittert in viele Steine, wie man befürchtet hat. Man macht alle Anstrengung, jetzt die andere Hälfte für Montag Abend vorzubereiten, sonst muß man bis Mittwoch warten, weil der Sprengmeister Dienstag auf der Reise ist. Dann wird man mit der Hauptsache wohl fertig sein, sonst gibt es nur Kleinigkeiten wegzuräumen.
Kemper hat sich am ersten Tag den Fuß verstaucht. Gerade nachdem das Signal gegeben war, raste Daffi mit Markus [Aisenpreis] auf den Bau zu, und er [Kemper] mußte springen und sie fortjagen; dabei hat er den Fuß verstaucht und liegt noch zu Bett. Merkwürdig, daß unter den vielen Weibern im de Jaager-Haus keine es sich zur Pflicht machte, die Kinder außer Gefahr zu halten. Nach diesem Erlebnis geht man aber jetzt etwas strenger vor.
Der sehr willkommene Brief ist gerade angekommen. Ich hatte etwas Hoffnung auf Wachsmuth gesetzt und bin froh, daß er das Schlaf-Coupe entdeckt hat; das hat gewiß die Reise wesentlich erleichtert. Es war wirklich diesmal eine böse Konstellation. Ich freue mich sehr, daß der erste öffentliche Vortrag gut verlaufen ist, und ich denke viel an heute abend und sende die besten Gedanken.
Vorgestern haben die Kinder all die Bilder und Zeichnungen von Paul in der Schule aufgehängt und dann gestern eine nette Feier dort für ihn gemacht. Die drei Lehrer haben gesprochen. Nachher kam die Feier in Basel; man sagte mir, daß sie schön gewesen sei.
Jetzt trägt Bauer den Brief zur Post und möchte einen Gruß schicken.
Ich sende gute Wünsche für Sonntag.
Hoffentlich gibt es eine gute, ruhige Rückreise, mit wiederum SchlafCoupe, ich hoffe auf Donnerstag und sende.
beste Grüße
Edith Maryon