Lessons for the Participants of
Cognitive-Cultic Work 1906–1924
GA 265a
1 June 1914, Basel
Translated by Steiner Online Library
The Importance of Human Thought in the Present Day
Notes by Alice Kinkel
We live in it in our human evolution; our time is an especially important and significant time. A human faculty is at a particularly important point in our time: human thinking, and an infinite amount for its development will depend on how people use this faculty.
Dr. H. shows us two examples from his occult research work and their tasks and practice in the spiritual worlds. He tells us: A personality of the nineteenth century who could not comprehend the spiritual while he was in the physical body died, and now he was in danger of losing his intellect in the spiritual world to Ahriman. And for years I wrestled with Ahriman to restore this person's intellect!
As a second example, it is said: Let us assume that a personality has written a book on the physical plane and it is now necessary for another person to reflect with inner participation, with love and loyalty, the thoughts that this personality has set down in the book, in order to help the man who wrote the book not to lose his intellect to Ahriman after his death.
It is remarkable that people on the physical plane often ask you why you have written a book. It may have been done to help another person by reflecting their thoughts with love. Humanity is facing the ever-increasing danger of losing its intellect to Ahriman if it does not want to learn to use its thinking properly.
It is an elemental being that man speaks with when, for example, he speaks with his eye. When the eye becomes selfish and egotistical, man becomes blind. Man gets cataracts when the eye wants to go its own way and see for itself.
The human being is meant to be the sensory organ of the earth, the eye of the earth. He should also be the brain of the earth, but his thoughts stray into the abyss of the earth. Today the earth thinks through the innocent animal world.
A [consonant] is every sign of the zodiac and the planets are the vowels. The earth reads these letters and then knows what it has to do in its duties. The ancients knew this and said: What does the earth have to know most of all if it is to find its way in world affairs? It must know the secret of the zodiac, it must know a circle.
The religion of the future will be that which is understood in spiritual science. The temple of the future will be that whose first image we are attempting to erect in our Dornach building. And in the future, people will pray and be devout in such a way that the soul will say to itself: Through me, the earth looks out into space and reads in the zodiac and the planets the secrets of the universe, of which it becomes a part through its actions. And it will give man comfort in loneliness, in suffering and oppression, that he may say to himself: I can give myself to the eye of the earth, to the tool of the hierarchies. The earth looks through me by day, and the hierarchies can flood my soul by night to let their feelings and will flow onto the earth.
During the day the feelings and volitions of the gods cannot flow to earth, and so divine wisdom has given man sleep, because only when freed from the body or in a state of clairvoyance can the soul be an instrument for the gods. For during the day an Ahriman draws in the air we breathe, but at night the gods can draw in us.
The temple should represent the sacrifice that the spirits want to make. The sacrifice must be, without sacrifice there is no becoming, no progress.
We want to sacrifice our intellect and offer it to the Christ, so that the Christ may also include it in the wreath of pearls that the Christ can wind out of holy sacrifices that he has brought for the development of humanity.
The Father pours forth His holy Will, His creative power; the Christ looks up, sacrificing Himself: “Thy will be done!”
It is our fault that we do not yet understand the great mystery of his work. We are in the bosom of the Father by night and look down at our body, in which the servants of Christ work, and we should tell each other this.
Religion must be a selfless one, then man will sacrifice to the Godhead and learn to understand that sacrifice means the most sacred thing to unite with the Godhead.
Die Wichtigkeit Des Menschlichen Denkens In Der Gegenwart
Aufzeichnungen von Alice Kinkel
Wir leben in unserer Menschheitsevolution darinnen; unsere Zeit ist eine besonders wichtige und bedeutungsvolle Zeit. Eine menschliche Fähigkeit steht an einem ganz besonders wichtigen Punkt in dieser unserer Zeit: das menschliche Denken, und es wird unendlich viel für die Entwicklung davon abhängen, wie die Menschen diese Fähigkeit gebrauchen werden.
Zwei Beispiele aus seiner okkulten Forscherarbeit und deren Aufgaben und Ausübung in den geistigen Welten gibt uns Herr Doktor. Er erzählt uns: Eine Persönlichkeit des neunzehnten Jahrhunderts, die nicht begreifen konnte das Spirituelle, solange sie im physischen Leibe war, ist gestorben, und sie stand nun in Gefahr, nach dem Tode ihren Intellekt in der geistigen Welt an Ahriman zu verlieren. Und jahrelang habe ich gerungen mit Ahriman, um diesem Menschen seinen Intellekt wiederzugeben! —
Als zweites Beispiel wird gesagt: Nehmen wir an, eine Persönlichkeit hat auf dem physischen Plan ein Buch geschrieben und es ist nun notwendig, dass ein anderer Mensch mit innerem Anteil, mit Liebe und Treue die Gedanken, die diese Persönlichkeit in dem Buche niedergelegt hat, nachgedacht hat, um dem Manne, der das Buch geschrieben hat, zu helfen, dass Ahriman nach seinem Tode nicht seinen Intellekt bekomme.
Es berührt sonderbar, wenn die Menschen auf dem physischen Plan oft einen fragen, warum man ein Buch geschrieben hat. Es kann geschehen sein, um einem anderen zu helfen, indem man seine Gedanken in Liebe nachgedacht hat. Die Menschheit steht vor der Gefahr, die immer größer wird, den Intellekt an Ahriman zu verlieren, wenn sie ihr Denken nicht richtig gebrauchen lernen will.
Ein Elementarwesen ist es, mit dem der Mensch spricht, wenn er zum Beispiel mit seinem Auge spricht. Wenn das Auge selbstsüchtig, egoistisch wird, wird der Mensch blind. Der Mensch bekommt den Star, wenn das Auge seinen Weg gehen will und selbst sehen will.
Sinnesorgan der Erde, Auge der Erde, soll der Mensch sein. Er sollte auch Gehirn der Erde sein, aber seine Gedanken irren im Abgrund der Erde. Die Erde denkt heute durch die unschuldige Tierwelt.
Ein [Konsonant] ist jedes Tierkreisbild und die Planeten sind die Vokale. Die Erde liest diese Buchstaben und weiß dann, was sie zu tun hat in ihren Obliegenheiten. Die Alten wussten dieses und sagten: Was muss die Erde hauptsächlich wissen, wenn sie sich im Weltengeschehen zurechtfinden soll? Das Geheimnis des Tierkreises muss sie wissen, einen Kreis muss sie kennen.
Die Religion der Zukunft wird die sein, die in der Geisteswissenschaft begriffen wird. Der Tempel der Zukunft wird der sein, dessen erstes Abbild wir in unserem Dornacher Bau aufzurichten versuchen. Und fromm sein und beten wird man in der Zukunft so, dass die Seele sich sagt: Durch mich schaut die Erde in den Himmelsraum hinaus und liest in dem Tierkreis und in den Planeten die Geheimnisse des Weltenalls, dem sie sich mit ihrem Tun einverleibt. Und Trost in Einsamkeit, in Leid und Gedrücktsein wird es dem Menschen geben, dass er sich sagen darf: Ich kann mich hergeben zum Auge der Erde, zum Werkzeug der Hierarchien. Die Erde schaut bei Tage durch mich, und die Hierarchien können meine Seele bei Nacht durchfluten, um ihr Fühlen und Wollen auf die Erde strömen lassen zu können.
Bei Tage kann das Fühlen und Wollen der Götter nicht auf die Erde strömen, deshalb hat die göttliche Weisheit den Schlaf dem Menschen gegeben, weil nur leibfrei oder im Zustande des Hellsehens die Seele Werkzeug für die Götter sein kann. Denn bei Tage zieht in der Luft, die wir einatmen, in uns ein Ahriman, bei Nacht aber können in uns einziehen die Götter.
Der Tempel soll darstellen das Opfer, das darbringen wollen die Geister. Das Opfer muss sein, ohne Opfer gibt es kein Werden, keinen Fortschritt.
Wir wollen unsern Intellekt opfern und ihn darbringen dem Christus, dass der Christus auch ihn aufreihen möge in dem Kranz. der Perlen, den sich der Christus aus heiligen Opfern winden kann, die für die Entwicklung der Menschheit er gebracht hat.
Der Vater strömt herunter seinen heiligen Willen, seine Schöpferkraft; der Christus schaut hinauf, sich opfernd: «Dein Wille geschehe!»
Unsere Schuld ist es, dass wir noch nicht verstehen das große Geheimnis seines Wirkens. Wir sind bei Nacht im Schoße des Vaters und schauen herunter auf unseren Leib, in welchem die Diener des Christus wirken und wir sollen uns dieses sagen.
Die Religion muss eine selbstlose sein, dann wird der Mensch opfern der Gottheit und begreifen lernen, dass Opfern Heiligstes bedeutet zur Vereinigung mit der Gottheit.