Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
Humorous verses and Sketches for Edith Maryon
Rudolf Steiner often visited Edith Maryon in her sickbed. During these visits, he kept her up to date on the content of his lectures and on events in Dornach. He conveyed to her the contents of the esoteric lessons and informed her about the development of the constitution and the events in the Anthroposophical Society. He also read the daily newspaper to her or commented on articles from the newspaper. It is therefore understandable that political events were also discussed.
The verses and drawings with which Rudolf Steiner helped Edith Maryon to distract her from her pain also bear witness to these visits. Here, too, the close connection to everyday life on the “hill” becomes clear.
On the following pages, a selection of such verses and drawings is shown in a reduced format.
It goes without saying that these verses and drawings were not made with the intention of being published; this should always be borne in mind by the viewer.
sister of the father of the
woman who told Musaeus the
fairytales.
This is the uncle of the sister
of the mother of that woman
who knew the acquaintance
of the woman
who once saw the woman
who
told Musäus the fairy tales.
Why do you know so much about the Chinese?
I have not been to the Chinese,
but I have known a
man who knew a man who almost went there.
A Reason
B Unreason
B > A = disaster
3. State
Laughs at the
madhouse
The future ministers
I am
a
demented
My
trousers are
made of asbestos
I am the
king of the world
Newspaper
Leader: The only hope
now is that the God-blessed
men of the future
find the right ways
to heal the damage
in city and country.
– To the lecture!!! [Edith Maryon drew sedan chair bearers]
lived in the time before the
30-year war
and drove his
belly in a
cart in front of him.
The great actor
Cabrenn had to
always take
a whole coupe
on the
train for himself.
Clever as a chamois
But she doesn't want to
Jump like a chamois on rocks
and stones So she keeps her cleverness
in the fluff of her bed
and on the soft
pillows of her hole.
Fool's whim
MacDonald doesn't know why he's in the world
Edith knows why she's in bed.
Yours [the] one is mentally ill
The other physically
The one is crazy
The other almost and stationary.
Which is better?
fixed!
by the will of the world
a starlight
sounding a human
glorious to hear
with a noble voice
from the spheres of the world, rosy-speaking
not called Yrmgard
whether this is true
I don't know.
Over time
state carries state
It's like you
feel quite narrow or wide Carry from country to country
But there you feel
good or evil quarrel
surrender with the spirit robe
quietly in the hand of the world spirit.
Humoristische Verse und Skizzen für Edith Maryon
Rudolf Steiner hat Edith Maryon oft am Krankenlager besucht. Bei diesen Besuchen hat er sie über den Inhalt seiner Vorträge und über Vorgänge in Dornach auf dem laufenden gehalten. Er hat ihr die Inhalte der esoterischen Stunden vermittelt und sie über die Entwicklung der Konstitution und das Geschehen in der Anthroposophischen Gesellschaft informiert. Außerdem hat er ihr aus der Tageszeitung vorgelesen oder ihr Artikel aus der Zeitung kommentiert. Daher ist es erklärlich, daß auch Begebenheiten aus der Politik erörtert wurden.
Von diesen Besuchen zeugen auch die Verse und Zeichnungen, mit denen Rudolf Steiner Edith Maryon half, sie von ihren Schmerzen abzulenken. Auch hier wird die enge Verbindung zum Alltag auf dem «Hügel» deutlich.
Auf den folgenden Seiten ist eine Auswahl solcher Verse und Zeichnungen verkleinert wiedergegeben.
Daß diese Verse und Zeichnungen nicht unter der Voraussetzung gefertigt worden sind, je veröffentlicht zu werden, versteht sich von selbst; dies sollte dem Betrachter stets gegenwärtig sein.
Schwester des Vaters jener
Frau, die Musäus die
Märchen erzählt hat.
Das ist der Onkel der Schwester
der Mutter jener Frau,
welche die Bekannte
der Frau gekannt hat,
die einmal diejenige
Frau gesehen hat, welche
Musäus die Märchen erzählt hat.
Warum wissen Sie so viel von den Chinesen?
Bei den Chinesen bin ich nicht gewesen,
doch hab ich einen
gekannt, der hat einen gekannt,
der wäre beinahe dort gewesen.
A Vernunft
B Unvernunft
B > A = Unheil
3. Zustand
Lacht sich Eines
Irrenhaus
Die künftigen Minister
Ich bin
ein
Dement
Meine
Hosen sind
aus Asbest
Ich bin der
König der Welt
Zeitung
Leader: Die einzige Hoffnung
ist jetzt, daß die gottbegna-
deten Zukunftsmänner
die rechten Wege finden,
zur Heilung der Schäden
in Stadt und Land.
- Zum Vortrag!!! [Die Sänftenträger zeichnete Edith Maryon]
lebte in der Zeit vor dem
30jährigen Krieg
und fuhr seinen
Bauch in einem
Karren vor sich her.
Der große Schauspieler
Cabrenn mußte
auf der
Eisenbahn immer
ein ganzes Coupe
nehmen für sich
Klug wie eine Gemse
Doch sie will nicht
Gemsengleich auf Fels
Und Steinen springen So hütet ihre Klugheit
Sie in Bettesflaum
Und auf dem weichen
Loches Kissen.
Narrenlaune
MacDonald weiß nicht, warum er in der Welt ist
Edith weiß, warum sie im Bette ist.
Deine [Der] eine ist geistig krank
Die andre physisch
Der eine ist verrückt
Die andre fast und stillstehend.
Was ist besser?
fest!
durch Weltenwillen
ein Sternenlicht
tönend ein Mensch
herrlich zu hören
mit edler Stimme
aus Weltensphären rosig sprechend
Yrmgard nicht geheißen
ob dies stimmt
nicht weiß ich’s.
Läuft in der Zeit
trägt Zustand in Zustand
es ist wie du dich
recht eng oder weit Trägst von Land zu Land
aber da fühlt man sich
gutem oder bösem Streit
ergeben mit dem Geistgewand
ruhig in Weltengeistes Hand.