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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Anthroposophy and its Opponents
GA 255b

6 May 19121, Dornach

Automated Translation

Religious Opponents VIII

Concluding Remarks after The Members' Meeting

Yes, my dear friends, that is what I wanted to take as my starting point today. I want to point out, however, somewhat stimulated by an article that was handed to me today, how unsuitable our present civilization is for such ideas to find their way into it, because, you see, this article asserts some peculiar things. I do not want to go into all the various stupidities that are said about anthroposophy. But I do want to draw your attention to the criticism that is expressed here about a section of my Theosophy. There the gentleman says:

Steiner has the most wonderful things to say about the spiritual world. All things in the physical universe have their images there, which are not only sensory but also spiritual. There is a “spiritual” space in which these spiritual images move, just as chairs and tables move in physical space.

Now, my dear friends, I have already seen that oxen, horses and “Traubs” move in physical space, but that tables and chairs move in physical space is an invention of this Mr. Traub. I suspect, however, that this Mr. Traub, who is a university professor, as indeed he should be, has perhaps interpreted the sentence on page 108 of my Theosophy in the following way:

When a person's spirit is awakened, it perceives these thought-beings just as the physical eye perceives a table or a chair.

Perhaps this sentence inspired him to this lavish fantasy that tables and chairs move in physical space. They do so for the spiritualists, but Professor Traub of the University of Tübingen obviously does not want to be a spiritualist. Who else does this? Yes, the person who saw the hat “twice,” the drunk; tables and chairs move for him as well. So I can only imagine this other alternative.

Another cute story is, for example, that Professor Traub comes up with a very special definition of what science is. And so he spins the cute sentence:

This brings us to the crucial question: ...

What came before actually has nothing to do with it, so Professor Traub says: This brings us to the crucial question – which is actually quite pointless. Professor Traub:

This brings us to the crucial question: Is Theosophy right when it deliberately claims to be a science? This question can only be flatly denied. It is not a science because it also wants to be a spiritual science. That is a contradiction in terms. Science is generally valid by its very nature. It seeks the truth and the truth is for everyone. A science that keeps some of its results secret is not a science.

Now I would like to know how a science could not know something and not keep its results secret; if you know something and knowledge is a science, it makes no difference to the essence of science whether you lock it in a desk or communicate it to someone! But a modern university professor makes a big deal out of something that is completely irrelevant to the essence of science. Basically, the whole article consists of nothing but such trivialities, and from such articles one can indeed summarize a little of what today must be called the terrible muddiness and incompetence of contemporary education, and it is certainly not suitable for enlightening the minds of our youth in any special way. Because when these things are presented to young people with the same common sense with which chairs and tables are made to dance through their own power in space – and the article already suggests that everything else is also in this way, from the same spirit – then truly not much can come of this youth.

Schlusswort Nach Dem Mitgliedervortrag

Ja, meine lieben Freunde, das ist dasjenige, was ich heute voraussetzen wollte. Ich will, ein wenig angeregt durch einen Artikel, der mir heute überreicht worden ist, allerdings darauf hinweisen, wie wenig unsere gegenwärtige Zivilisation geeignet ist, in solche Vorstellungen sich hineinzufinden, denn, sehen Sie, in diesem Artikel werden eigentümliche Sachen behauptet. Ich will nicht eingehen auf all die verschiedenen Blödigkeiten, die über Anthroposophie da stehen. Aber ich will Sie wenigstens auf die Kritik, die hier steht über einen Abschnitt meiner «Theosophie», aufmerksam machen. Da sagt nämlich der Herr:

Im einzelnen weiß dann Steiner von seiner Geisteswelt die wunderlichsten Dinge zu berichten. Alle Dinge des Sinnenalls haben dort ihre Urbilder, die nur nicht sinnlich, sondern geistig sind. Es gibt einen «geistigen» Raum, in welchem sich jene geistigen Urbilder bewegen wie Stühle und Tische im physischen Raum.

Nun, meine lieben Freunde, daß sich Ochsen, Pferde und «Traubs» bewegen im physischen Raum, das habe ich schon gesehen, daß sich aber im physischen Raum Tische und Stühle bewegen, das ist eine Erfindung dieses Herrn 'Traub. Ich vermute aber allerdings, daß dieser Herr Traub, der Universitätsprofessor ist wie sollte er es auch nicht sein — vielleicht den Satz auf Seite 108 meiner «Theosophie» in der vorhergehenden Weise interpretiert:

Wenn nun der Geist des Menschen erweckt ist, dann nimmt er diese Gedankenwesenheiten wirklich wahr, wie das sinnliche Auge einen Tisch oder einen Stuhl wahrnimmt.

Vielleicht hat dieser Satz ihn angeregt zu dieser üppigen Phantasie, daß Tische und Stühle sich im physischen Raum bewegen. Bei den Spiritisten tun sie es, aber ein Spiritist will ja der Professor Traub von der Universität Tübingen ganz offenbar nicht sein. Bei wem [kommt das] sonst noch vor? Ja, bei dem, der den Hut «zweimal» gesehen hat, bei dem Betrunkenen; da bewegen sich Tische und Stühle auch. Ich könnte mir also nur noch diese andere Alternative vorstellen.

Eine andere niedliche Geschichte ist zum Beispiel diese, daß der Professor Traub sich eine ganz besondere Definition dafür bildet, was Wissenschaft ist. Und so drechselt er den niedlichen Satz:

Damit sind wir vor die entscheidende Frage gestellt: ...

Was vorher steht, hat eigentlich nichts mit dem zu tun, daher sagt der Professor Traub: Damit sind wir vor die entscheidende Frage gestellt —, was eigentlich ganz sinnlos ist. Professor Traub:

Damit sind wir vor die entscheidende Frage gestellt: Hat die Theosophie recht, wenn sie geflissentlich den Anspruch erhebt, Wissenschaft zu sein? Diese Frage kann nur rundweg verneint werden. Sie ist schon deshalb keine Wissenschaft, weil sie zugleich Geisteswissenschaft sein will. Das ist ein Widerspruch in sich selbst. Die Wissenschaft ist ihrem Begriff nach allgemeingültig. Sie sucht die Wahrheit und die Wahrheit ist für alle. Eine Wissenschaft, welche einen Teil ihrer Ergebnisse geheimhält, ist keine Wissenschaft.

Nun möchte ich wissen, wie eine Wissenschaft nicht etwas wissen und ihre Ergebnisse nicht auch geheim halten könnte; wenn man etwas weiß und das Wissen eine Wissenschaft ausmacht, so ist das ganz gleichgültig für das Wesen der Wissenschaft, ob man es nun im Pult verschließt oder jemandem mitteilt! Aber aus dem, was das Allergleichgültigste ist im Wesen der Wissenschaft, macht ein Universitätsprofessor der Gegenwart eine solche Sache. Im Grunde genommen besteht der ganze Artikel aus lauter solchen Niedlichkeiten, und man kann schon aus solchen Artikeln tatsächlich ein wenig zusammenfassen dasjenige, was man heute als die furchtbare Versumpftheit und Unfähigkeit der Zeitbildung bezeichnen muß, und die ist allerdings nicht geeignet, die Köpfe unserer Jugend in einer besonderen Weise zu erhellen. Denn wenn dieser Jugend die Dinge mit demselben gesunden Menschenverstand vorgetragen werden, mit dem man hier Stühle und Tische tanzen läßt durch ihre eigene Kraft im Raum - und es läßt der Artikel schon schließen, daß das andere alles auch in dieser Weise aus demselben Geiste heraus ist —, dann kann ja aus dieser Jugend wahrhaftig nicht viel werden.