Anthroposophy and its Opponents
GA 255b
2 October 1921, Dornach
Automated Translation
Academic and Nationalistic Opponents VIII
Concluding remarks after the member's lecture
Dear friends,
On several occasions at the end of such meetings, I have had to tell you some unpleasant things, and I cannot change that because there are many things that have to be brought to the attention of the Anthroposophical Society. Therefore, I would like to share a few samples with you – I could multiply them – from the camp that rebels against everything that comes from spiritual science.
A brochure has been published that is now being distributed not in the thousands, but in the hundreds of thousands in Germany. This brochure tells a variety of stories about contemporary life and takes the opportunity to lash out at what the anthroposophical spiritual science, with all that it entails, must introduce into contemporary spiritual life, not of its own free will, but out of a recognition of necessity, speaking from the signs of the times. Now, this brochure points out what is to be done from certain quarters in order to set up large collections in Central Europe for the radical-revolutionary parties, for Bolshevism above all. And since Central Europe is very afraid of Bolshevism and Western Europe is even more afraid of it, it is always something with which one can create the right mood today by accusing someone of something along these lines. And that is why you will find the following sentence in this brochure:
We need only recall the collections that Rathenau organized at the Zoologischer Garten station and Councillor of Commerce Hermann Bamberg in his apartment at Landgrafenstraße 12 during the Kapp Putsch. We recently heard that a confidential meeting took place in southern Germany before the last communist uprising in central Germany, in which Rathenau, Rudolf Steiner, Parvus, Oscar Cohn and about 20 rabbis participated.
Furthermore, this brochure states that a widespread organization has formed that has addressed an indictment to the appropriate authorities, to the Chief Reich Prosecutor, regarding the necessity of prosecuting the former German Reich Chancellor Fehrenbach in league with his Foreign Minister Simons. And the discussion of this application of the widespread organization to the Chief Reich Prosecutor is conducted here in such a way that it is said:
The publisher Ludwig Schroeter has also filed a complaint with the public prosecutor's office regarding the latest act of high treason committed by the lawyer and former German Chancellor Fehrenbach, in league with the theosophist and follower of Dr. Rudolf Steiner, former German Foreign Minister Dr. Simons, as they laid Germany's future without reservation into the hands of the President of the United States with dog-like humility, the publisher Ludwig Schroeter has also filed a complaint with the public prosecutor's office, which we will follow.
Today, things have the content of agitation, of action, and they are not to be understood as something that can only be laughed at. Then, a little pearl is added, where it is spoken about Heise's book about Freemasonry. It says:
Karl Heise has done a very diligent job in his book “Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg” (The Entente-Freemasonry and the World War), which was published in 1919 by Ernst Finckh in Basel. Heise is not a Freemason, but he is quite well informed. He is an enthusiastic admirer of the late Guido List and an ardent supporter of the traitor Dr. Rudolf Steiner of Kraljewic, whose nationality has still not been definitely established. The confusion of the ideas of these two theosophists with the political events makes Heise's book so difficult to understand that it is really only of value to those in the know who can easily separate the wheat from the chaff.
I would like to make it clear that I would not have shared this with you if I did not know that it is a very widespread organization that knows very well how it works through such things and also knows very well why it has these emblems: a wild boar that sticks out its tusks. That is on the title page, on the cover: a wild boar sticking out its tusk, next to it is written: “With God for Germany's resurrection”. The magazine is called “On Outposts”.
Now, my dear friends, I don't want you to think that these things stop at the Swiss borders. Outside, it has already come to the point that there is a reasonably organized defense organization that, as I mentioned eight days ago, brought together 1,400 participants at the Stuttgart Congress. Here, however, it is absolutely impossible to wake the sleeping people in any way. But I will leave it at that.
Schlusswort nach dem Mitgliedervortrag
Ich habe ja bisher, meine lieben Freunde, Ihnen schon öfter einmal am Ende solcher Stunden einiges Unangenehme sagen müssen, und ich kann das nicht ändern, denn es muß eben manches zur Kenntnis der Anthroposophischen Gesellschaft kommen. Daher will ich Ihnen wiederum - ich könnte das vermehren - ein paar Pröbchen mitteilen aus dem Lager, das sich aufbäumt gegen alles, was von der Geisteswissenschaft kommt.
Es ist da eine Broschüre erschienen, die jetzt nicht etwa in Tausenden, sondern in vielen Hunderttausenden von Exemplaren in Deutschland verbreitet wird. In dieser Broschüre wird mancherlei über das Leben der Gegenwart erzählt, und es wird Gelegenheit genommen, geradezu loszuhauen auf das, was sich als anthroposophische Geisteswissenschaft mit allem, was dazu gehört, in das Geistesleben der Gegenwart hereinstellen muß, ich möchte sagen nicht aus freier Wahl, sondern aus der Erkenntnis der Notwendigkeit, die da spricht aus den Zeichen der Zeit. Nun wird in dieser Broschüre darauf hingewiesen, was von gewissen Seiten aus alles geschehen soll, um in Mitteleuropa große Sammlungen anzustellen für die radikal-revolutionären Parteien, für den Bolschewismus vor allem. Und da Mitteleuropa große Furcht hat und Westeuropa noch größere vor dem Bolschewismus, so ist es ja immer etwas, womit man heute recht Stimmung machen kann, wenn man jemandem etwas nach dieser Richtung hin anhängt. Und deshalb finden Sie in dieser Broschüre den Satz:
Es sei nur an die Sammlungen erinnert, die Rathenau im Zoologischen Garten und der Kommerzienrat Hermann Bamberg in seiner Wohnung in der Landgrafenstraße 12 beim Kapp-Putsche veranstaltet hat. Noch kürzlich hörten wir, vor dem letzten Aufstande der Kommunisten in Mitteldeutschland hätte in Süddeutschland eine vertrauliche Besprechung stattgefunden, an welcher Rathenau, Rudolf Steiner, Parvus, Oscar Cohn und etwa 20 Rabbis teilgenommen hätten.
Ferner wird in dieser Broschüre mitgeteilt, daß sich eine weitverbreitete Organisation gebildet hat, welche an die entsprechenden Stellen eine Anklage gerichtet hat, an den Ober-Reichsanwalt, betreffend die Notwendigkeit der Strafverfolgung des ehemaligen deutschen Reichskanzlers Fehrenbach im Bunde mit seinem Außenminister Simons. Und die Besprechung dieses Antrages der weit verbreiteten Organisation an den Ober-Reichsanwalt wird hier so geführt, daß gesagt wird:
Über den neuesten Hochverrat, welchen der Rechtsanwalt und Reichskanzler a. D. Fehrenbach im Bunde mit dem Theosophen und Anhänger von Dr. Rudolf Steiner, Reichsminister des Äußeren a. D. Dr. Simons, begingen, als sie Deutschlands Zukunft ohne Vorbehalt mit hündischer Demut in die Hände des Präsidenten der Vereinigten Staaten legten, hat der Verlagsbuchhändler Ludwig Schroeter ebenfalls eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, die wir folgen lassen.
Die Dinge haben heute den Inhalt von Agiitation, von Tun, und sie sind durchaus nicht aufzufassen als etwas, worüber bloß gelacht werden kann. Es wird dann noch des weiteren eine kleine Perle verabreicht, wo gesprochen wird über das Heisesche Buch über die Freimaurerei. Da wird gesagt:
Eine sehr fleißige Arbeit hat Karl Heise in seinem Buche «Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg» geleistet, das 1919 im Verlag von Ernst Finckh in Basel erschien. Heise ist zwar nicht Freimaurer, aber recht gut unterrichtet. Er schwärmt für den verstorbenen Guido List und ist begeisterter Anhänger des Hochverräters Dr. Rudolf Steiner aus Kraljewic, dessen Rasse noch immer nicht einwandfrei festgestellt wurde. Die Vermengung der Gedanken dieser beiden Theosophen mit den politischen Ereignissen erschweren das Verständnis des Heiseschen Buches so ungemein, daß es eigentlich nur für Kenner Wert hat, welche die Spreu mühelos vom Weizen trennen können.
Ich bemerke ausdrücklich, daß ich das nicht Ihnen mitgeteilt hätte, wenn ich nicht wüßte, daß es sich durchaus um eine verbreitete Organisation handelt, die sehr gut weiß, wie sie durch solche Dinge wirkt, die auch sehr gut weiß, warum sie diese Embleme hat: ein Wildschwein, das die Hauer herausstreckt. Das ist auf dem Titelblatt, auf dem Umschlagblatt: ein Wildschwein, das den Hauer herausstreckt, daneben steht: «Mit Gott für Deutschlands Auferstehung». Die Zeitschrift heißt «Auf Vorposten».
Nun meine lieben Freunde, ich möchte, daß Sie nicht glauben, daß diese Dinge an den Schweizer Grenzen Halt machen. Draußen ist es immerhin schon dazu gekommen, daß eine einigermaßen vorhandene Verteidigungsorganisation da ist, die es, wie ich heute vor acht Tagen erzählt habe, zu den 1400 Teilnehmern des Stuttgarter Kongresses gebracht hat. Hier ist es aber durchaus nicht möglich, die schlafenden Menschen in irgendeiner Weise aufzuwecken. Aber ich will es bei diesem Satz bewenden lassen.