On the History and Content of the First Section of the Esoteric School
1904–1914
GA 264
Translated by Steiner Online Library
To A.W. Sellin in Hamburg
August 15, 1906
Dear Director!
[...] 1The first part of the letter is about the Esoteric School's section on the cult of knowledge; see GA 265.Today I also have something to say about your exercise. It is right to continue it in the same way until about August 23. Then it would have to be shaped in the following way. You begin your morning meditation with
1. breathing exercise.2For this and further breathing exercises, see the volume of collected esoteric exercises (GA 267, in preparation). Before you begin to take the usual breathing breaths, imagine, as vividly as you can, a plant that you know well. You must know it in every detail, so that the imagination can be a very exact one. You keep this image as the only content of your consciousness in mind for the duration of the eight breathing-strokes that now follow.
You now do the following:
Inhalation – retention – exhalation, so that the three intervals relate to each other as 1:4:2 (in feeling), so if the inhalation lasts 2 seconds, for example, the retention lasts 8 seconds and the exhalation 4 seconds. (If you cannot breathe in this order, normal breaths can be inserted in between, but the presentation of the plant must not be interrupted.) While inhaling and during the first half of the retention, meditate with the plant in mind:
“Your death, my life“During the second half-breath and while breathing out, meditate on
“My death, your life”(The meaning of these words will gradually become clear to you on its own).
This is done over the course of seven breaths.
On the eighth, you try to put your consciousness into the plant itself as much as possible, as if you were in the plant and looking at yourself from the outside. (As if you had gone out of yourself and were standing in front of yourself); in doing so, you meditate on yourself.
When inhaling and half exhaling:
“My death - your life”
on the second half-breath and exhalation:
“Your death - my life”
Do this only once.
Then follow:
Active thinking at the point between and slightly behind the eyebrows (nasal root) and meditate:
I am
Active thinking at the inside of the larynx and meditate:
It thinks.
Lively thought of arms and hands, meditating:
She feels.
Lively thought of the whole body, meditating:
It wants.
Warm greetings,
Dr. Rudolf Steiner
Berlin W 30, Motzstrasse 17
An A.W. Sellin in Hamburg
Berlin W 30, 15. August 1906
Motzstrasse 17
Sehr verehrter Herr Direktor!
[...] 1Der erste Teil des Briefes handelt von der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule; siehe GA 265.
Heute habe ich Ihnen nun auch etwas zu Ihrer Übung zu sagen. Es ist richtig, sie in der bisherigen Weise etwa bis zum 23. August fortzusetzen. Dann hätte sie sich in der folgenden Art zu gestalten. Sie beginnen Ihre Morgenmeditation mit einer
1. Atmungsübung.2Zu dieser und weiteren Atemübungen siehe den Band mit gesammelten esoterischen Übungen (GA 267, in Vorbereitung). Bevor Sie sich anschicken, die übungsgemässen Atmungszüge zu machen, stellen Sie sich, so lebhaft als es nur geht, eine Ihnen wohlbekannte Pflanze vor. Sie muß Ihnen in allen Teilen bekannt sein, damit die /magination eine ganz genaue sein kann. Diese Vorstellung behalten Sie als einzigen Bewußtseinsinhalt vor der Seele, so lange die 8 Atmungszüge dauern, die nun kommen.
Sie machen nun nämlich folgendes:
Einatmung — Atemhalten - Ausatmen, so daß sich die drei zueinander den Zeitintervallen nach verhalten wie 1:4:2 (nach dem Gefühle) also wenn die Einatmung zum Beispiel 2 Sekunden dauert, dauert das Atemhalten 8, das Ausatmen 4 Sekunden. (Können Sie nicht nacheinander so atmen, so können sich gewöhnliche Atemzüge dazwischenschieben, doch die Vorstellung der Pflanze darf nicht unterbrochen werden.) Beim Einatmen und dem ersten halben Atemhalten meditieren Sie im Hinblick auf die Pflanze:
«Dein Tod - mein Leben»
Beim zweiten halben Atemhalten und beim Ausatmen meditieren Sie
«Mein Tod - dein Leben»
(Der Sinn dieser Worte wird sich Ihnen von selbst nach und nach ergeben).
Dies geschieht durch 7 Atemzüge hindurch.
Beim achten suchen Sie so gut es geht Ihr Bewußtsein in die Pflanze selbst hineinzuversetzen, so, wie wenn Sie zn der Pflanze wären und sich selbst als Objekt von außen ansähen. (Also wie wenn Sie aus sich herausgegangen wären und vor sich stünden); dabei meditieren Sie im Hinblick jetzt auf sich selbst
beim Einatmen und halbem Atemhalten
«Mein Tod - dein Leben»
beim zweiten halben Atemhalten und Ausatmen:
«Dein Tod - mein Leben»
Dies nur einmal.
Dann folgt:
Lebhaftes Denken an den Punkt zwischen und etwas hinter den Augenbrauen (Nasenwurzel) und dabei meditieren:
Ich bin
Lebhaftes Denken an das Kehlkopf-Innere und dabei meditieren:
Es denkt
Lebhaftes Denken an Arme und Hände, dabei meditieren:
Sie fühlt
Lebhaftes Denken an den ganzen Körper, dabei meditieren:
Er will,
Herzlichen Gruß ganz Ihr
Dr. Rudolf Steiner